Dorf in der Landschaft
Das Fichtelgebirge - Ein Paradis um Heidelheim
Die Gemarkungsfläche von Heidelheim beträgt knapp 330 ha. Davon werden ca. 182 ha landwirtschaftlich und ca. 94 ha forstwirschaftlich genutzt.
Landwirtschaflich genutzte Flächen reichen bis an das Dorf, das zu fast zwei Dritteln von einem mit Obstbäumen gesäumten Weg umgeben ist.
Der Obstbaumgürtel wird von den Heidelheimern gepflegt und die Früchte geerntet. Das Obst wird zu Saft, Cidre und Schnaps verarbeitet.
Die Zufahrtsstraße zum Campingplatz wird von Linden gesäumt. Das Baumtor am Ortseingang wird von einer Linde und einer Ulme gebildet.
Im Gemeinedegebiet finden sich Magerwiesen, Feuchtwiesen, Blumenwiesen sowie Nass- und Feuchtflächen.
Wegebau
Eine Altstraße mit einem Grünstreifen zwischen den Gewannen, sowie wertvollen Magerrasenböschungen werden von den Bewohnern in Eigenleistung gepflegt. 2017 wurde die Altstraße in einer Gemeinschaftsaktion auf einer Länge von 1,2 km neu aufgeschottert.
Flussperlmuschel „Margaritifera margaritifera“
Die Steinselb ist das einzige Gewässer im Landkreis Wunsiedel, in dem die Perlmuschel noch vorkommt. Wasserrechtlich ist der Bach als Gewässer dritter Ordnung eingestuft, für das die Stadt Selb zuständig ist.
Um das überleben der Restbestände der Perlmuschel zu sichern und eine Vermehrung zu gewährleisten wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die Steinselb und ein Schutzstreifen sind ein europäisches FFH Anhang II Schutzgebiet.
- Bereits 1992 wurde in Heidelheim eine Kläranlage für 4,5 Mio. D-Mark gebaut. Der Eintrag von Phosphat und Ammonium wurde dadurch stark verringert.
- Um weiteren Nährstoffeintrag zu verhindern, hat die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung mit Hilfe der Stadt Selb rund 40 Hektar Grundstücke entlang der Steinselb für 1,1 Mio. D-Mark erworben. Auf diese Weise entstand ein Pufferstreifen der extensiv bewirtschaftet wird.
- Im Jahr 2000 wurde die Steinselb abschnittsweise ökologisch ausgebaut und rund 1000 Bachforellensetzlinge in die Steinselb eingesetzt, die sogenannte Glochidien in ihren Kiemen trugen, aus denen sich Flussperlmuscheln entwickeln können.
- Im Ablauf der Kläranlage Heidelheim wurden 2017 zwei Schönungsteiche mit Hilfe einer speziellen Schwimmboottechnik vollständig ausgeräumt, da diese über die letzten Jahrzehnte verschlammt und verlandet sind.
Schutzgebiete und Biotope:
ökoflächenkataster:
Natur- und Landschaftsbezogene Daten der Gemarkung Heidelheim:
- Anteil vom LSG „Fichtelgebirge“ (LSG-00449.01 [OFR-26]:
Fläche: 570.770,4 m² = 17,436%
- 1 geschützter Landschaftsbestandteil, Hohlweg südlich von Heidelheim:
Fläche: 1253,4 m² = 0,038%
- Anteil vom FFH-Gebiet (5838-302) „Eger- und Röslautal“:
Fläche: 197.675,4 m² = 6,039%
- Anteil der kartierten 30 Biotopächen:
Fläche: 74.184,8 m² = 2,266%
- Anteil der 9 Grundstücke der Wasserwirtschaft:
Fläche: 133.121,2 m² = 4,067%
- Anteil der 12 ökoächen (Ausgleichsächen):
Fläche: 43.039,5 m² = 1,315%
Fledermauskartierung
Stefan Schürmann stellte bei Fam. Badmüller einen Fledermaus Detektor, einen sogenannten „Batcorder“ auf. In der Nacht vom 20. auf den 21. Sept. 2009 wurden 207 Rufe ausgezeichnet.
Vier Arten konnten nachgewiesen werden. Die Mückenfledermaus, Rauhhautfledermaus, Bartfledermaus und die Zwergfledermaus.
- Die Mückenfledermaus wurde erst im Jahr 2000 von engl. Forschern entdeckt und erstmals 2009 im Landkreis Wunsiedel nachgewiesen. Diese Fledermausart überquert den Landkreis auf dem Rückweg von ihren Fortpflanzungsgebieten in Nordosteuropa zu den Winterquartieren im Südwesten.
- Die Rauhhautfledermaus wurde erstmals im Jahr 2007 im Landkreis nachgewiesen.
- 2011 wurde in Heidelheim die Mopsfledermaus nachgewiesen. Sie ist eine FHH Anhang IV Art. Das Foto zeigt ein Spaltenquartier an der Scheune von Fam. Wunderlich. Natürliche bzw. naturnahe Wälder haben für die Mopsfledermaus eine hohe Bedeutung als Lebensraum. Unser Fichtelgebirge ist ein Schwerpunktgebiet (siehe Karte).
- Im Felsenkeller der Fam. Badmüller hängen immer wieder braune Langohren an der Decke. Am 28. Februar 2011 erhielt Fam. Badmüller aus den Händen vom damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Kreil eine Urkunde und eine Plakette für vorbildliche Leistungen beim Schutz bedrohter Tierarten durch die Schaffung und Pflege von Fledermausquartieren.
- Mittels Gondelmonotoring an zwei Windkraftanlagen wird ermittelt wann Fledermäuse unterwegs sind. Dann tritt eine Grundabschaltung in Kraft.