Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen

Unser Dorf entwickelt sich ständig weiter

Dorfbewohner

Ochsengespann mit Schelter Hans (Müller) ganz links und Ludwig Rauber in der Mitte Heidelheimer Waldarbeiter 1935<br>von Links: Christian Seidel (Hs.Nr. 18), Georg Opel (2), Georg Baumann (21a), Ludwig Rauber (21b) Schlachtfest im Gasthaus Kropf:<br>Fleischbeschauer und Landwirt und Trompetenspieler Gottlieb Reinel ganz links, Wirtin Berta Kropf mit gestreiftem Kittel, Garngroßhändler und Jagdpächter Pfeifer
    	aus Reichenbach/Vogtland mit Hut, seine Buben davor, Wirt Hans Kropf daneben, Tochter Berta Kropf davor, rechts außen Berta Schelter die Patin von Doris Stöhr. Kriegerdenkmal Das Kriegerdenkmal nach dem I. Weltkrieg Enten rupfen

Wohnhäuser

Haus Nr. 25 Haus Nr. 28: Während des Krieges gab es in Heidelheim ein Kriegsgefangenenlager. Die Kriegsgefangenen Serben und Franzosen waren im Saal des des Wirtshauses unter gebraucht. Zwei Soldaten führten die Aufsicht. Sie wohnten im Dachgeschoß des Gemeindehauses, Hs. Nr. 26.
		Einer der Soldaten war Franz Künzel der Bruder von Fred Künzel (Hs. Nr. 12). Er heiratete die verwitwete Berta März, geb. Kießling von Hs. Nr. 8. Berta Kießlings Mutter war die Schwester von Berta Kropf (Senior) vom Wirtshaus. Fam Kropf verkaufte ein Grundstück an Franz Künzel. 1948 baute er darauf Haus Nr. 28.
		In den 60er Jahren wurde das Haus mit Eternitplatten verblendet. Franz Künzel der Stiefopa von von Siegfried Fromm starb 1974, seine Frau Berta 1982. Siegfried Fromm erbte das Haus, entfernte die triste Eternitfassade und erweiterte das Haus in seiner Längsachse.
		2005 wurde die Garage angebaut. (Der Kräftige Mann auf dem Bild vor dem Zaun ist der Fleischbescheuer Gottlieb Reinel) Haus Nr. 20 Haus Nr. 4: Aufnahme ca. 1950. Fred und seine Zwillingsschwester Irma mit Mutter Babette. Sie war verheiratet mit Josem Blobner, dem Knecht von Fam. Gollner. Haus Nr. 5 Haus Nr. 6: von 1960-1965 betrieb hier Albin Wunderlich die Halali-Bar Haus Nr. 6: In dieser Form bestand das Haus von 1902- 1964. Haus Nr. 21

Rundangerbauweise Heidelheim

Heidelheim ist ein sehr gut erhaltenes Rundangerdorf mit rund 90 Einwohnern. Auf dem Anger befinden sich unter anderem ein Gemeinschaftsgarten und die ehemalige Schule (heute ein Privathaus) sowie der Dorfteich und ein Spielplatz. Um den Anger herum gruppieren sich - überwiegend giebelständig - die einzelnen Gehöfte und prägen somit die typische Rundangerform des Dorfes. In Folge mehrerer Brände um die Jahrhundertwende entstand ein weitgehend einheitliches Dorfbild mit stadtlichen Wohnhäusern in der typischen Bauweise des Sechsämterlandes. Auf der ursprünglich offenen Talseite des Angers siedelten sich später einige Handwerkshäuser an. Auch das neue Feuerwehrhaus ist hier untergebracht, dass - ebenso wie das Schützenhaus - überwiegend in Eigenleistung der Bürger errichtet wurde.

Historie

1356Erste urkundliche Erwähnung. Damals gehörte Heidelheim zum Besitz der Burg Epprechtstein, die in diesem Jahr vom Burggrafen von Nürnberg zerstört wurde.

1499Heidelheim bestand aus 12 Höfen, die ins Amt Kirchenlamitz gehörten.

1787Heidelheim bestand aus 4 ganzen Höfen, 15 halben Höfen, 2 Viertelhöfen, 4 Trupfhäusern und einem Hirtenhaus.

1818Zusammen mit Steinselb und Buchbach wurde die Ruralgemeinde (rural = ländlich) Heidelheim mit 263 Ew. vom königlichen Landgericht Selb errichtet.

1827Das Dorf hatte 25 Häuser. Bürger- und Wahlrecht besaßen 24 Gemeindemitglieder.

1948Die Ruralgemeinde Heidelheim hatte 293 Ew., davon 122 Flüchtlinge = 41,6 %

1953Buchbach kam zu Schönwald.

1972Gebietsreform! Bis dahin hatte es den Landkreis Rehau gegeben, der die kreisfreie Stadt Selb umschloss. Nun wurde dieser Landkreis aufgeteilt. Selb und auch Heidelheim kamen zum Landkreis Wunsiedel.

1978Heidelheim wurde Ortsteil von Selb. Letzter Bürgermeister war Hans Georgi.

1986Anordnung der Flurneuordnung.

1993Durchführung der Planfeststellung des Wege- und Gewässerplans.

2003Beginn der Dorferneuerungsmaßnahmen.

2018Das Dorf besteht aus 36 Häusern (einschließlich Feuerwehrhaus und Schützenheim) mit 94 Ew.

Bevölkerungsentwicklung

... in der Region

Vor allem der Niedergang der Porzellanindustrie wirkte sich sehr negativ auf die Arbeitsplatzsituation und die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Wunsiedel und die Stadt Selb aus. Hinzu kam die demographische Entwicklung.

2016 verstarben 244 Selber und nur 97 wurden geboren. 2017 verstarben 223 Selber und 126 wurden geboren. Der Sterbeüberschuss war also im letzten Jahr deutlich geringer.

„Die Zeit des Jammerns ist vorbei – Selb erlebt einen genialen wirtschaftlichen Aufstieg", so lautet die Aussage des Oberbürgermeisters Uli Pötzsch 2016.“

Mehr als 7.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten in Selb, rund 4.400 fahren als Pendler täglich zu ihrem Arbeitsplatz in einen der über 460 Selber Betriebe. In den letzten 4 Jahren wurden 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Inzwischen haben sich auch die Zuzüge nach Selb erhöht und liegen über der Zahl der Abwanderungen.

Die Zahl der Hauptwohnsitze liegt momentan bei ca. 15.000.

... in Heidelheim

Wie die Stadt Selb verzeichnete Heidelheim einen Rückgang der Bevölkerung. Die Einwohnerzahl halbierte sich in den letzten 50 Jahren.

Heidelheimer Zahlen:
1961 = 199 Einwohner
1970 = 168 Einwohner
1976 = 152 Einwohner
1990 = 122 Einwohner
2018 = 98 Einwohner, einschließlich 4 Nebenwohnsitze

Einwohner

Haus Nr. 15

Der demographische Wandel in Heidelheim hatte auch Auswirkung auf die Gebäudenutzung. So standen jahrelang viele Wohnungen und Gebäude leer und wurden im gemeindlichen Leerstandskataster erfasst. Im Sinne einer aktiven Innenentwicklung konnten die ungenutzten Gebäude zwischenzeitlich wieder neu genutzt oder durch Abriss beseitigt werden. Aktuell laufen noch an fünf Häusern Renovierungsarbeiten und ein Haus wurde 2017 neu errichtet.

Kommunikation

Das Stadtgebiet und die umliegenden Ortsteile werden grundlegend über das Telefonnetz der Deutschen Telekom versorgt. Großteils sind bereits hohe Bandbreiten bis 50 MBit/s verfügar! Die Telekom hat dafür rund 40 Kilometer Glasfaser verlegt und 20 Verteiler neu aufgestellt oder mit moderner Technik aufgerüstet. Mit 870.000€, das sind 90% der förderungswürdigen Kosten, wurde die Stadt beim Ausbau des hochleistungsfähigen Netzes unterstützt. Rund 120.000 Euro wird der Eigenanteil der Stadt Selb beim Breitbandausbau betragen.

Infrastruktur

Erlebnisziele

Tourismus und Landwirtschaft

Campingplatz

Einen erholsamen Urlaubsaufenthalt inmitten idyllischer Waldeinsamkeit bietet der Natur-Campingplatz „Halali-Park“. Der Platz hat eine Größe von 5,2 ha und ist von April bis Oktober geöffnet. Bade- und Paddelweiher und eine Gaststätte mit Terrasse bilden das Zentrum des Platzes. Besucher aus 63 Ländern waren hier schon zu Gast. Die Anlage wurde von Familie Albin Wunderlich 1975 eröffnet. 1999 übernahm Tochter Vera Krause die Geschäftführung. 2022 wurde der Campingplat an Christian und Caro verkauft, die ihn nun unter dem Namen Kornberg-Borderland-Camping betreiben.

Im vormals landwirtschaftlichen Dorf gibt es nur noch einen landwirtschaftlichen Vollerwerbs- und drei Nebenerwerbsbetriebe. Der Vollerwerbs-Familienbetrieb „Georgiehof“ mit Mutterkuhhaltung bietet Ferien auf dem Bauernhof in komfortablen Ferienwohnungen an. Insgesamt drei Familien vermieten Ferienwohnungen. Und das Angebot soll demnächst noch erweitert werden, so sollen z.B. im ehemaligen Wirtshaus im Ortskern Ferienwohnungen mit Frühstücksraum entstehen.

Gewerbe

Energieversorgung

Fünf Windräder bei Heidelheim speisen seit dem Frühjahr 2017 ins Stromnetz ein. Die Windkrafanlagen des Typs Vensys 112 haben eine Nennleistung von 2,5 Megawatt, das bedeutet 2500 Kilowattpro Stunde. Damit kann man einen Drei-Personen Haushalt ein Jahr lang mit Strom versorgen. Die Türme der Windräder wurden in Hybridbauweise errichtet. Bis 85 m bestehen sie aus Stahlbeton, bis zur Nabenhöhe von 140 m aus Fertigstahlteilen.

Die Energiewende findet im ländlichen Raum statt, sowohl die Substraterzeugung für Biogasanlagen als auch die Windenergie und die Photovoltaikanlagen benötigen Grund und Boden unserer Landwirte. Regenerative Energieerzeugung ist in vielen Betrieben zum zweiten Standbein, manchmal sogar zur wichtigten Einkommensquelle geworden. In Steinselb betreiben die Familien Andreas und Bernd Neupert zwei Biogasanlagen. Durch den Einbau von Gasspeichern wurde eine bedarfsorientierte Stromerzeugung möglich und damit eine Steigerung der Erlöse, ohne dass der Maisanbau ausgeweitet werden muss. Mittels einer positiven oder negativen Regelleistung der Biogasanlage kann der übertragungsnetzbetreiber die Netzspannung stabil halten.

In Heidelheim wird noch viel Holz aus eigenen Wäldern zum Heizen genutzt. Zu offenen Kaminen und Schwedenöfen kamen moderne Hackschnitzel- und Pelletsheizungen hinzu. Elf Solar- bzw. Photovoltaik-Anlagen tragen zur positiven Energiebilanz bei.