Heidelheim ist ein sehr gut erhaltenes Rundangerdorf mit rund 90 Einwohnern. Auf dem Anger befinden sich unter anderem ein Gemeinschaftsgarten und die ehemalige Schule (heute ein Privathaus) sowie der Dorfteich und ein Spielplatz. Um den Anger herum gruppieren sich - überwiegend giebelständig - die einzelnen Gehöfte und prägen somit die typische Rundangerform des Dorfes. In Folge mehrerer Brände um die Jahrhundertwende entstand ein weitgehend einheitliches Dorfbild mit stadtlichen Wohnhäusern in der typischen Bauweise des Sechsämterlandes. Auf der ursprünglich offenen Talseite des Angers siedelten sich später einige Handwerkshäuser an. Auch das neue Feuerwehrhaus ist hier untergebracht, dass - ebenso wie das Schützenhaus - überwiegend in Eigenleistung der Bürger errichtet wurde.
Vor allem der Niedergang der Porzellanindustrie wirkte sich sehr negativ auf die Arbeitsplatzsituation und die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Wunsiedel und die Stadt Selb aus. Hinzu kam die demographische Entwicklung.
2016 verstarben 244 Selber und nur 97 wurden geboren. 2017 verstarben 223 Selber und 126 wurden geboren. Der Sterbeüberschuss war also im letzten Jahr deutlich geringer.
„Die Zeit des Jammerns ist vorbei – Selb erlebt einen genialen wirtschaftlichen Aufstieg", so lautet die Aussage des Oberbürgermeisters Uli Pötzsch 2016.“
Mehr als 7.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten in Selb, rund 4.400 fahren als Pendler täglich zu ihrem Arbeitsplatz in einen der über 460 Selber Betriebe. In den letzten 4 Jahren wurden 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Inzwischen haben sich auch die Zuzüge nach Selb erhöht und liegen über der Zahl der Abwanderungen.
Die Zahl der Hauptwohnsitze liegt momentan bei ca. 15.000.
Wie die Stadt Selb verzeichnete Heidelheim einen Rückgang der Bevölkerung. Die Einwohnerzahl halbierte sich in den letzten 50 Jahren.
Heidelheimer Zahlen:1961 = 199 Einwohner1970 = 168 Einwohner1976 = 152 Einwohner1990 = 122 Einwohner2018 = 98 Einwohner, einschließlich 4 Nebenwohnsitze
Der demographische Wandel in Heidelheim hatte auch Auswirkung auf die Gebäudenutzung. So standen jahrelang viele Wohnungen und Gebäude leer und wurden im gemeindlichen Leerstandskataster erfasst. Im Sinne einer aktiven Innenentwicklung konnten die ungenutzten Gebäude zwischenzeitlich wieder neu genutzt oder durch Abriss beseitigt werden. Aktuell laufen noch an fünf Häusern Renovierungsarbeiten und ein Haus wurde 2017 neu errichtet.
Das Stadtgebiet und die umliegenden Ortsteile werden grundlegend über das Telefonnetz der Deutschen Telekom versorgt. Großteils sind bereits hohe Bandbreiten bis 50 MBit/s verfügar! Die Telekom hat dafür rund 40 Kilometer Glasfaser verlegt und 20 Verteiler neu aufgestellt oder mit moderner Technik aufgerüstet. Mit 870.000€, das sind 90% der förderungswürdigen Kosten, wurde die Stadt beim Ausbau des hochleistungsfähigen Netzes unterstützt. Rund 120.000 Euro wird der Eigenanteil der Stadt Selb beim Breitbandausbau betragen.
Einen erholsamen Urlaubsaufenthalt inmitten idyllischer Waldeinsamkeit bietet der Natur-Campingplatz „Halali-Park“. Der Platz hat eine Größe von 5,2 ha und ist von April bis Oktober geöffnet. Bade- und Paddelweiher und eine Gaststätte mit Terrasse bilden das Zentrum des Platzes. Besucher aus 63 Ländern waren hier schon zu Gast. Die Anlage wurde von Familie Albin Wunderlich 1975 eröffnet. 1999 übernahm Tochter Vera Krause die Geschäftführung. 2022 wurde der Campingplat an Christian und Caro verkauft, die ihn nun unter dem Namen Kornberg-Borderland-Camping betreiben.
Im vormals landwirtschaftlichen Dorf gibt es nur noch einen landwirtschaftlichen Vollerwerbs- und drei Nebenerwerbsbetriebe. Der Vollerwerbs-Familienbetrieb „Georgiehof“ mit Mutterkuhhaltung bietet Ferien auf dem Bauernhof in komfortablen Ferienwohnungen an. Insgesamt drei Familien vermieten Ferienwohnungen. Und das Angebot soll demnächst noch erweitert werden, so sollen z.B. im ehemaligen Wirtshaus im Ortskern Ferienwohnungen mit Frühstücksraum entstehen.
Fünf Windräder bei Heidelheim speisen seit dem Frühjahr 2017 ins Stromnetz ein. Die Windkrafanlagen des Typs Vensys 112 haben eine Nennleistung von 2,5 Megawatt, das bedeutet 2500 Kilowattpro Stunde. Damit kann man einen Drei-Personen Haushalt ein Jahr lang mit Strom versorgen. Die Türme der Windräder wurden in Hybridbauweise errichtet. Bis 85 m bestehen sie aus Stahlbeton, bis zur Nabenhöhe von 140 m aus Fertigstahlteilen.
Die Energiewende findet im ländlichen Raum statt, sowohl die Substraterzeugung für Biogasanlagen als auch die Windenergie und die Photovoltaikanlagen benötigen Grund und Boden unserer Landwirte. Regenerative Energieerzeugung ist in vielen Betrieben zum zweiten Standbein, manchmal sogar zur wichtigten Einkommensquelle geworden. In Steinselb betreiben die Familien Andreas und Bernd Neupert zwei Biogasanlagen. Durch den Einbau von Gasspeichern wurde eine bedarfsorientierte Stromerzeugung möglich und damit eine Steigerung der Erlöse, ohne dass der Maisanbau ausgeweitet werden muss. Mittels einer positiven oder negativen Regelleistung der Biogasanlage kann der übertragungsnetzbetreiber die Netzspannung stabil halten.
In Heidelheim wird noch viel Holz aus eigenen Wäldern zum Heizen genutzt. Zu offenen Kaminen und Schwedenöfen kamen moderne Hackschnitzel- und Pelletsheizungen hinzu. Elf Solar- bzw. Photovoltaik-Anlagen tragen zur positiven Energiebilanz bei.